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KI gegen Desinformation im Netz | Civic Coding-Schlaglicht - Civic Coding – Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl

Civic Coding-Schlaglicht: KI und Desinformation: Ein Blick auf die Auswirkungen auf unsere Demokratie

KI-Anwendungen können dazu beitragen, der zunehmenden Gefahr durch Desinformation für unsere Demokratie entgegenzuwirken. Wie der Einsatz entsprechender Technologien in der Praxis aussehen kann und welche Maßnahmen darüber hinaus wichtig sind, um Medienkompetenz und das gesellschaftliche Bewusstsein für Desinformation zu stärken, diskutieren wir mit Expert*innen im Civic Coding-Schlaglicht.

Wie kann KI helfen, Desinformation im Netz zu bekämpfen?

Desinformation hat verheerende Auswirkungen: Sie untergräbt das Vertrauen in Medien und Institutionen, manipuliert politische Prozesse, vertieft soziale Spaltungen und beeinträchtigt die individuelle Selbstbestimmung.

Insbesondere während der Corona-Krise hat sich Desinformation im Netz verbreitet, was eine ernsthafte Bedrohung für demokratische Meinungsbildung darstellt. Durch die Möglichkeiten neuer generativer KI-Anwendungen, Bilder und Meldungen täuschend echt im Handumdrehen zu fälschen, hat sich diese Gefahr weiter verstärkt. In Europa ist die Wahrnehmung von Desinformation weit verbreitet, zumal viele EU-Bürger*innen häufig auf absichtlich verbreitete Falschinformationen stoßen. Nach aktuellen Studien geben 21 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland an, dass sie mehrmals täglich mit Desinformation konfrontiert sind.

Um Desinformation zu bekämpfen und deren Verbreitung einzudämmen, ist es entscheidend, ganzheitliche Lösungen zu entwickeln. KI kann dabei als wichtiger Baustein dienen, indem sie automatische Überwachung, Natural LanguageProcessing (NLP), Sentimentanalyse, Netzwerkanalyse oder automatisiertes Fact-Checking ermöglicht.

Allerdings ist es ebenso wichtig, Bildungsprogramme zu fördern, die die Medienkompetenz stärken und kritisches Denken fördern. Darüber hinaus müssen auch rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Desinformation effektiv zu bekämpfen und die Verantwortlichkeit der Plattformen zu gewährleisten. Nur durch ein Zusammenspiel verschiedener Akteur*innen und Ansätze ist ein langfristig erfolgreiches Vorgehen gegen Desinformation möglich.

In diesem Civic Coding-Schlaglicht wollen wir mit Expert*innen der Frage nachgehen, wie diese Ansätze erfolgreich eingesetzt werden können und welche Rahmenbedingungen und Akteurskonstellationen dafür notwendig sind.

Dazu beleuchten wir das Thema mit der Journalistin Caroline Lindekamp vom gemeinwohlorientierten Medienhaus CORRECTIV, Nadine Brömme von Das NETTZ sowie Dr. Jonas Fegert vom FZI Forschungszentrum Informatik.

Melde dich jetzt an und sei am Donnerstag, 27.06.2024 um 16:00 Uhr live dabei!

Hinweis: Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und im Nachgang im Community-Bereich unseres Webportals zur Verfügung gestellt.

Die wichtigsten Infos im Überblick

  • Datum: 27.06.2024 (Donnerstag)
  • Uhrzeit: 16:00 - 17:00 Uhr
  • Ort: virtuell per Zoom

Caroline Lindekamp

schrieb als Journalistin unter anderem für Handelsblatt Online, das European Journalism Observatory, FAZ und den journalist. Sie hat an Hochschulen sowie als Medienanalystin bei NewsGuard gearbeitet. Nach dem Journalistik-Studium in Dortmund und Frankreich war sie Fellow im JournalismAI Program der London School of Economics. Diese Bereiche kommen in ihrer Rolle bei dem gemeinnützigen Medienhaus CORRECTIV zusammen: Sie leitet ein interdisziplinäres Projektteam, das neue Maßnahmen gegen Desinformation erarbeitet und das CORRECTIV.Faktenforum aufbaut. Dabei wird mithilfe von Civic Tech die Idee vom Bürgerjournalismus auf das Faktenchecken übertragen.

Nadine Brömme

hat seit 2017 Das NETTZ im betterplace lab aufgebaut und 2022 daraus eine gGmbH gegründet, die sie als Co-Geschäftsführerin leitet. Das NETTZ ist die Vernetzungsstelle gegen Hate Speech und setzt sich für eine konstruktive Diskurskultur ein. Vor ihrer Arbeit in der Zivilgesellschaft arbeitete sie ca. 10 Jahre im Kontext der Digitalisierung – als Analystin und als Digitalstrategin. Sie hat Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen in digitalen Transformationsprozessen beraten. Ihr besonderes Interesse gilt dem Einfluss der Digitalisierung auf den gesellschaftlichen Diskurs. 

© Jörg Farys / Die Projektoren

Dr. Jonas Fegert

ist Abteilungsleiter am FZI, wo er seit 2019 arbeitet, und leitet das House of Participation (HoP) – das Kompetenzzentrum zu Fragen Digitaler Demokratie. In den Forschungsvorhaben beschäftigen er und sein Team sich mit gesellschaftlicher Polarisierung, der Bekämpfung und Analyse von Desinformation, digitaler Bürger*innenbeteiligung und einer modernen digitalen Verwaltung.

Er promovierte am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bei Christof Weinhardt in der Wirtschaftsinformatik mit einem Aufenthalt als Visiting Scholar an der University of Southern California. Zuvor studierte er Politikwissenschaft, Governance und Public Policy in Berlin, Friedrichshafen und Porto Alegre. Von 2008 bis 2014 arbeitete er im Bundestag und von 2014 bis 2018 war er als Referent am Aufbau von Initiativen und Strukturen des jüdischen Begabtenförderungswerks ELES beteiligt. 

© FZI

Leitfragen

  • Wie können wir das Bewusstsein für Desinformation in der Gesellschaft stärken?
  • Welche Maßnahmen können Regierungen ergreifen, um Desinformation effektiv zu bekämpfen, ohne die Meinungsfreiheit zu beeinträchtigen? Wie effektiv sind bestehende Maßnahmen (DSA, EU Code of Practice against Disinformation etc.)?
  • Wie können wir KI-gestützte Technologien zur Identifizierung und Bekämpfung von Desinformation ethisch und transparent einsetzen?
  • Welche Bildungsprogramme sind erforderlich, um die Medienkompetenz der Bürger*innen zu stärken und sie vor Desinformation zu schützen?
  • Inwiefern können zivilgesellschaftliche Kooperationen dazu beitragen, Desinformation zu bekämpfen?
  • Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind notwendig, um Plattformen zur Verantwortung zu ziehen und die Verbreitung von Desinformation einzudämmen?

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