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Am 13.02.2024 fand die erste Veranstaltung unserer interaktiven Online-Veranstaltungsreihe Civic Coding-Forum „Von der Idee bis zum User-Testing“ statt, in der die unterschiedlichen Phasen des Innovationsprozesses gemeinwohlorientierter KI-Projekte beleuchtet werden. Zum Auftakt ging es um die Frage, wie sich ein Verständnis für die eigene Zielgruppe entwickeln lässt. Expertinnen aus der Praxis gaben dazu Tipps und Handlungsempfehlungen und standen für Fragen der Teilnehmenden zur Verfügung.
Nora Zupan von der Civic Coding-Geschäftsstelle moderierte den virtuellen Austausch mit Inputs zum Thema Zielgruppenschärfung von:
Nicole Röttger, die mit Apiarista Unternehmen mithilfe von agilen Methoden bei Organisationsentwicklung und Transformation berät, gab zunächst theoretische Impulse zur Zielgruppenspezifikation.
Wird ein neues Produkt entwickelt oder ein Unternehmen gegründet, gebe es oft eine ungefähre Vorstellung, wer die Nutzer*innen oder Kund*innen sein könnten, aber wenig Klarheit darüber, so die Beobachtung von Nicole Röttger. Doch die Kenntnis der eigenen Zielgruppe sei äußerst relevant, um sicherzugehen, dass das Produkt Menschen anspricht und sie es nutzen. Wer sich nicht mit seiner Zielgruppe auseinandersetzt, könne im Zweifel viel Geld verlieren oder viel Energie in die falsche Sache investieren. Sich am Anfang mit seiner Zielgruppe zu beschäftigen, verhindere daher unnötigen Aufwand im weiteren Projektverlauf, ermögliche eine gezielte Produktentwicklung und führe am Ende zu zufriedenen Nutzer*innen.
Dafür sollte man sich folgende Fragen stellen:
Doch wie findet man Antworten auf diese Fragen? Nicole Röttger empfiehlt, frühzeitig in den Austausch mit potenziellen Nutzer*innen zu gehen und beispielsweise einen Prototyp mit ihnen zu testen. So lasse sich herausfinden, ob sie tatsächlich die richtige Zielgruppe für das Produkt sind und mit dem Tool etwas anfangen können.
Am Anfang eines Projekts steht oft eine Idee, doch es ist noch offen, an wen sich diese eigentlich richtet. Deshalb stellte Nicole Röttger drei Tools vor, die dabei helfen können, die passende Zielgruppe zu finden:
„Die Persona ist hilfreich, um in die Nutzer*innenbedürfnisse einzutauchen. Sie stellt im Grunde auch eine Gruppe dar, aber mit sehr konkreten Eigenschaften.“
Nicole Röttger, Geschäftsführerin bei Apiarista
„Es ist wahnsinnig wichtig, mit Menschen zu sprechen, um die eigenen Annahmen zu prüfen und Klischees zu durchbrechen.“
Claudia Herling, HHN | Lab für Sozioinformatik
Es komme auf das Produkt an, wie sich Testpersonen erreichen lassen, machte Nicole Röttger deutlich: „Mit einem analogen Produkt würde ich auch einfach mal auf den Marktplatz gehen“. Digitale Produkte können auf entsprechenden Portalen gestreut werden, eine weitere Möglichkeit sei das Einholen von Feedback über Social-Media-Kanäle. Am Ende gehöre auch Mut dazu, mit einer Beta-Version „nach draußen“ zu gehen – und es brauche Übung, die richtigen Fragen zu stellen. Claudia Herling ergänzte, dass im Zweifel Qualität wichtiger als Quantität sei: „Vier qualitative Interviews mit unterschiedlichen Personen sind unter Umständen wertschöpfender als 1.000 online gekaufte Tester*innen.“
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