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Erfolgreicher Auftakt der Online-Veranstaltungsreihe Civic Coding-Schlaglicht
Wie können wir mithilfe von KI das nachbarschaftliche Zusammenleben ökologisch und sozial nachhaltiger gestalten? Dieser Frage sind wir in unserem ersten Civic Coding-Schlaglicht „KI im nachbarschaftlichen Zusammenleben” am 13.09.2023 gemeinsam mit Expert*innen aus unterschiedlichen Themenbereichen nachgegangen. Dabei waren:
Sarah-Indra Jungblut
leitet seit zehn Jahren die Redaktion der Nachhaltigkeitsplattform RESET.org, auf der neue Lösungen im Umwelt- und Klimaschutz erkundet und Stellschrauben für eine nachhaltige Digitalisierung gezeigt werden.
Dr. Katharina Knaus
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei LOKATION:S, einem Büro für Stadtentwicklung mit Fokus auf kooperativen und partizipativen Projekten in Berlin-Neukölln.
Prof. Dr. Heiner Stuckenschmidt
forscht seit 25 Jahren auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Er promovierte zum Thema Wissensaustausch im Internet an der Freien Universität Amsterdam und ist seit 2011 Inhaber des Lehrstuhls für Künstliche Intelligenz an der Universität Mannheim. Außerdem ist er Direktor des Mannheimer Zentrums für Data Science, Mitglied im Direktorium des Instituts für Enterprise Systems sowie Projektleiter am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung.
Moderiert wurde der virtuelle Austausch durch Julian Stubbe von der Civic Coding-Geschäftsstelle. Die Zuschauer*innen konnten sich mit Fragen und Abstimmungen aktiv an der Diskussion beteiligen.
Zu Beginn diskutierten die Expert*innen notwendige Voraussetzungen dafür, dass KI-Anwendungen genutzt werden, um das nachbarschaftliche Zusammenleben nachhaltiger und lebenswerter zu machen. Barrierefreiheit, Transparenz, Nachhaltigkeit und vor allem die aktive Beteiligung der Menschen wurden hier als zentrale Aspekte genannt. Um Skepsis oder Ängste vor KI-Anwendungen zu verringern, sei es wichtig, die Menschen von Anfang an einzubeziehen, betonte Dr. Katharina Knaus. Idealerweise sollten Ideen für Anwendungen direkt aus der Nachbarschaft stammen.
Prof. Dr. Stuckenschmidt beschäftigt sich in seiner Forschungsgruppe unter anderem mit dem Einsatz von KI-Methoden in der öffentlichen Verwaltung. Er betonte, dass die Kommunen dabei unterstützt werden müssen, kommunale Dienstleistungen durch KI-basierte Lösungen nachhaltiger und effizienter zu gestalten: KI-Anwendungen können beispielsweise helfen, auch bei personellen Engpässen eine rechtzeitige Müllabfuhr und die Trennung des Mülls zu gewährleisten. Eine Voraussetzung dafür, dass städtische Digitalisierung gelingt, ist allerdings, dass eine Vielzahl öffentlicher Akteur*innen zusammenarbeiten. Auch das Thema Daten ist für KI-Anwendungen zentral: Kommunen verfügen oftmals bereits über große Datenmengen, die jedoch auch aus ethischen, sozialen oder datenschutzrechtlichen Gründen nicht immer frei verfügbar sind. Daher sind Open-Data-Modelle ein wichtiger Bestandteil neuer Entwicklungen.
Die drei Redner*innen gaben darüber hinaus praktische Einblicke in ihre Arbeitsfelder und mögliche Schnittstellen zu KI. So berichtete Dr. Katharina Knaus von konkreten Herausforderungen, denen sie bei der Innenstadtentwicklung begegnet und die Potenziale für KI-Anwendungen bieten – etwa der Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Im Sommer ist die Hitze in der Stadt vor allem für ältere Menschen sehr belastend und es fehlt oftmals an Grünflächen und Möglichkeiten, sich auszuruhen. Dieses Thema wird zukünftig eine immer größere Rolle spielen und hier können KI-Lösungen ansetzen.
Für Sarah-Indra Jungblut sind Mobilitätsplattformen gute Beispiele für die Nutzung von KI im nachbarschaftlichen Kontext, wie das Modellprojekt stadtnavi Herrenberg zeigt. Die Open-Source-Anwendung ermöglicht umweltfreundliche Mobilität für eine bessere Stadtluft und kann auch von anderen Kommunen eingesetzt werden. Auch in Sharing-Modellen – beispielsweise für Strom oder den Rasenmäher – sieht sie vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten für den Einsatz von KI in der Nachbarschaft.
Für alle steht fest: KI-Anwendungen unterstützen das alltägliche Miteinander, indem sie zum Beispiel Sprachbarrieren abbauen, Informationen verständlich vermitteln und helfen Herausforderungen im Alltag zu meistern. Das Wichtigste im nachbarschaftlichen Zusammenleben bleibt die Vernetzung untereinander und der soziale Zusammenhalt. KI-Anwendungen können im nachbarschaftlichen Zusammenleben unterstützen und dabei Hürden reduzieren. Als Civic Coding -Initiative fördern wir diese Entwicklung auf Basis gemeinwohlorientierter KI hin und tragen so zur Stärkung unserer Gesellschaft, unserer Umwelt und unseres Miteinanders bei.
Du hast die Veranstaltung verpasst? In der Civic Coding-Community kannst du dir die Aufzeichnung und das Paper zum Thema ansehen – registriere dich jetzt!
Demnächst findest du in unserer Community außerdem unser Paper zu „KI im nachbarschaftlichen Zusammenleben“.
In unserem Online-Format, dem Civic Coding-Schlaglicht, beleuchten wir die neuen Chancen und Herausforderungen des Einsatzes von KI in Gemeinschaften. Der Fokus liegt dabei auf Themen, die das Potenzial haben, das Leben und Arbeiten der Menschen durch KI-Anwendungen zu vereinfachen.
Jetzt schon vormerken: Unser zweites Civic Coding-Schlaglicht „KI und Demokratie – Wie kann KI unsere demokratischen Prozesse stärken?“ findet am 25.10.2023 statt! Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.
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