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Unser Nachbericht zur Live-Veranstaltung im Rahmen des Digital-Gipfels der Bundesregierung 2023
KI-Anwendungen sozial, nachhaltig und partizipativ gestalten? Das ist möglich! Wie genau das funktioniert und welche KI-Ideen und -Anwendungen es bereits gibt, zeigten Vertreter*innen von elf gemeinwohlorientierten KI-Projekten auf der ersten Civic Coding-Pitch Night am 20.11.2023 in Jena. Einen Abend lang stand ihnen die Bühne offen, um dem Publikum aus Wirtschaft, Politik und öffentlicher Verwaltung in je fünfminütigen Pitches ihre vielfältigen KI-Vorhaben zu präsentieren.
Zu Beginn der Veranstaltung diskutierten Lilian Tschan, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), und Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), über die Wichtigkeit, Künstliche Intelligenz zur Lösung konkreter gesellschaftlicher Probleme einzusetzen und welche Rolle das BMAS, das BMUV und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mit ihrer gemeinsamen Initiative Civic Coding dabei einnehmen.
Im Hinblick auf das Motto des Digital-Gipfels „Digitale Transformation in der Zeitenwende. Nachhaltig. Resilient. Zukunftsorientiert.“ betonte Frau Tschan im Gespräch mit dem Moderator Cherno Jobatey die Relevanz der aktuellen Entwicklungen im Bereich KI für die Zivilgesellschaft: Die nachhaltige digitale Transformation könne nur unter Einbeziehung aller gelingen.
„Mit Civic Coding wollen wir Projekte auf die Straße bringen, die KI im Sinne des Gemeinwohls nutzen.“
Lilian Tschan, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Bildrechte: Thomas Rafalzyk
Frau Dr. Rohleder unterstrich in diesem Zusammenhang die Rolle der verschiedenen Akteur*innen aus Staat, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Um das Potenzial von KI für das Gemeinwohl zu nutzen, sei die Bündelung von Kräften ebenso notwendig wie eine gezielte Förderung – insbesondere dort, wo digitale Technologien zur Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen können. Durch Formate wie die Civic Coding-Pitch Night setzt die Initiative genau dort an und bringt Initiator*innen gemeinwohlorientierter KI-Projekte mit potenziellen Unterstützer*innen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zusammen.
„Ich bin begeistert von der Kreativität und den Möglichkeiten, Künstliche Intelligenz im Sinne des Gemeinwohls zu nutzen. Ich hoffe, dass die Civic Coding-Pitch Night dazu beiträgt, dass diese Projekte möglichst breit in die Praxis kommen können.“
Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Bildrechte: Thomas Rafalzyk
Die Bedeutung von Formaten wie der Civic Coding-Pitch Night wurde auch im Vorfeld der Veranstaltung von Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, unterstrichen.
„Um die Digitalisierung erfolgreich zu gestalten, müssen wir mehr Teilhabe bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz ermöglichen und die Stimmen der Zivilgesellschaft stärken. Mit der Initiative Civic Coding stellen wir deshalb das Gemeinwohl in den Mittelpunkt.“
Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Bildrechte: Laurence Chaperon
Im Anschluss an das Gespräch pitchten elf Teams aus ganz Deutschland ihre KI-Projekte. Sie stellten ihre Ideen und Ansätze vor, gaben Einblicke in ihren Arbeitsstand und machten das Thema gemeinwohlorientierte KI für die Teilnehmer*innen konkret und greifbar. Die Einsatzbereiche der KI-Lösungen waren breit gefächert – von Assistenz-Tools für Beratungen über Bildungslösungen bis hin zu Unterstützungsanwendungen für digitale Barrierefreiheit. Das Ziel ist jedoch stets das Gleiche: innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln.
„Die Civic Coding-Pitch Night war eine wunderbare Gelegenheit, persönlich mit Akteur*innen im Feld der gemeinwohlorientierten KI in Kontakt zu kommen. Wir verfolgen alle das gleiche Ziel, und zu sehen, welche kreativen Formen gemeinwohlorientierte KI annehmen kann, hat mich beeindruckt und motiviert.“
Sarah Gnoth vom Projekt iKIDO
Bildrechte: Thomas Rafalzyk
Multi‐Generation Smart Community (mGeSCo) – Co‐Working und soziale Teilhabe durch multigenerationale Vernetzung im Smarten Quartier
Anhand des „Smarten Quartiers Jena-Lobeda“ wird untersucht, wie ein Mehrgenerationenquartier mit Arbeits- und Wohnraum durch intelligente digitale Technologien ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter fördern kann.
LEKI – Lernen & Lehren mit und über KI
Das Projekt „LEKI – Lernen & Lehren mit und über KI“ bündelt die Kompetenzen zentraler zivilgesellschaftlicher Initiativen und Akteure im Bereich “KI-Bildung” für eine starke KI-Bildung in der Schule. Es werden KI-Plattformen und -Technologien für Schule und Unterricht identifiziert, entwickelt und offen zugänglich gemacht.
KIWA
Das Projekt „KIWA” („KI-basierte Waldüberwachung”) vereint Künstliche Intelligenz, Drohnen und Entscheidungsunterstützungssysteme, um datenbasierte Transparenz bei Waldbränden zu schaffen. Es bietet Nutzer*innen die Möglichkeit, Waldbrände frühzeitig zu erkennen und lokale Einsatztruppen auf Grundlage von Echtzeitdaten zu koordinieren.
Skill-Kompass – Von Talenten zu Machern
Der digitale und KI-basierte „Skill-Kompass“ soll Jugendlichen mit internationaler Familiengeschichte individuelle Bildungsangebote sowie passende Mentor*innen empfehlen. So soll das Potenzial von derzeit vier Millionen Jugendlichen mit Migrationserfahrung in Deutschland entfaltet werden.
Fair Coding of Codes of Conduct - Gemeinsam für barrierefreie Künstliche Intelligenz
Ziel des Projekts ist es, zusammen mit Unternehmen, Gewerkschaften und Behindertenvertretungen das Bewusstsein für faire KI zu stärken. Es werden präzise Anforderungen an die Accessibility und Usability von KI erarbeitet, und ein Netzwerk geschaffen, das sich gemeinsam zu barrierefreier KI verpflichtet.
Lernende Systeme in der Beratung
Das Projekt „Lernende Systeme in der Beratung“ vernetzt Sozialberater*innen mit der intelligenten webbasierten Software „CariFIX“, um schnell die richtigen Ansprechpersonen aus dem Expertisenetzwerk der Caritas für einen Austausch über ihre aktuelle Fachfrage zu finden.
KitaMatch
KitaMatch ist eine algorithmenbasierte Open-Source-Software, die eine faire, schnelle und transparente Vergabe von Kitaplätzen ermöglicht und Eltern und Kitas optimal miteinander verbindet.
iKIDO - Interaktive KI-Erfahrungsräume für die Digitale Souveränität Jugendlicher
Das Projekt iKIDO entwickelt interaktive „KI-Erfahrungsräume”, um Jugendliche zu befähigen, Kompetenzen für einen reflektierten und souveränen Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu entwickeln.
Tonis Notenspur – Inklusive kulturelle Jugend-Weiterbildung durch KI-gestützte Bilderkennung
Das Projekt „Tonis Notenspur“ soll Menschen mit unterschiedlichen Bildungshintergründen und Mobilitätsbedürfnissen die Teilhabe an kulturellen Werten der Gesellschaft ermöglichen. Um musikhistorische Inhalte in Leipzig erlebbar zu machen, soll eine KI-gestützte Bilderkennung entwickelt werden, die in eine App zur Weiterbildung von Kindern und Jugendlichen integriert wird.
YouCodeGirls
Die Initiative YouCodeGirls möchte Mädchen und junge Frauen für das Thema Coding begeistern. Ziel ist es, eine digitale Lern- und Lehrplattform zu entwickeln, auf der sie sich unkompliziert, angeleitet und passend zu ihren Bedürfnissen weiterbilden können.
pib@school – KI leicht gemacht
Die isento GmbH, das Gymnasium Ernestinum Coburg, das Hans-Sachs-Gymnasium Nürnberg und das Jugendmedienzentrum Connect in Fürth möchten Jugendlichen ermöglichen, KI zu verstehen: Mithilfe eines KI-Moduls für pib, den humanoiden Roboter zum Selberbauen, mit dem sie spielend einfach KI verstehen lernen und selbst anwenden können.
„Civic Coding steht wie keine andere Initiative für das Miteinander und das Gemeinwohl in der Auseinandersetzung mit KI. Danke für den großartigen Abend mit vielen Menschen, die wirklich dafür brennen, gemeinsam und am Menschen orientiert unsere KI-Zukunft mitzugestalten.“
Florian Rampelt, KI-Campus | Stifterverband vom Projekt KI macht Schule
Bildrechte: Thomas Rafalzyk
Nachdem die Teams ihre Ideen für gemeinwohlorientierte KI-Projekte erfolgreich auf der Bühne vorgestellt hatten, ging es in den offenen Austausch mit den Anwesenden. In lockerer Atmosphäre konnten sich die Projektteams untereinander sowie mit Akteur*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung vernetzen. Die Möglichkeiten der gezielten Vernetzung schufen einen konkreten Mehrwert für alle Teilnehmer*innen – insbesondere der Austausch unter den Projektteams wurden als besonders bereichernd wahrgenommen. Auch die drei beteiligten Ministerien zogen ein positives Fazit und zeigten sich gespannt, welche neuen KI-Anwendungen für das Gemeinwohl aus dem Abend hervorgehen werden.
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