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Intensive Arbeitsphasen, vielseitige Inputs und spannende Pitches: Am 2. und 3. Februar 2024 fand das Civic Coding-InnovationCamp im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in Berlin statt. 32 Teams aus der engagierten Zivilgesellschaft nahmen teil, arbeiteten ihre gemeinwohlorientierten KI-Ideen aus und pitchten diese vor einem Expert*innen-Gremium. Die vielversprechendsten 15 Ideen wurden schließlich von den drei Bundesministerien (BMAS, BMFSFJ und BMUV) prämiert.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Lilian Tschan, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), und Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), welche die Zielsetzung des Civic Coding-InnovationCamps erläuterten. Das Format diene der niedrigschwelligen Unterstützung von Projekten in der Initialphase und richte sich damit insbesondere an engagierte Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, so Staatssekretärin Dr. Rohleder. Damit möchten BMAS, BMFSFJ und BMUV die Kompetenzen verschiedener Akteur*innen aus der engagierten Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Social Entrepreneurs zusammenbringen und die (Weiter-)Entwicklung von gemeinwohlorientierten Projekten durch finanzielle und ideelle Unterstützung fördern.
„Digitalisierung & KI sollen dem Gemeinwohl dienen. Mit dem InnovationCamp wollen wir Projekte dabei unterstützen, ihre Ideen zu Prototypen weiterzuentwickeln, um einen Beitrag zur Lösung ganz konkreter gesellschaftlicher Probleme zu leisten.“
Dr. Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Bildrechte: J. Konrad Schmidt
Auch Staatssekretärin Tschan betonte die wichtige Rolle der Zivilgesellschaft und die Notwendigkeit einer engen Vernetzung der unterschiedlichen Akteur*innen. Nur durch möglichst frühzeitigen Einbezug aller direkt und indirekt Betroffenen könne wirklich ganzheitlicher, gesellschaftlicher Fortschritt gestaltet werden.
„Wir brauchen eine informierte Zivilgesellschaft und Initiativen wie Civic Coding, wo Menschen mit Technologie-Expert*innen gemeinsam konkrete KI-Anwendungen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme bauen. Nur so gewinnen wir Vertrauen und Akzeptanz in KI.“
Lilian Tschan, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Bildrechte: J. Konrad Schmidt
Nach vier intensiven Arbeitsphasen, begleitenden Vorträgen und viel Austausch zu KI und Gemeinwohl pitchten die 32 Teams am zweiten Tag ihre vielseitigen KI-Ideen, mit denen gesellschaftliche Probleme gelöst werden sollen, vor einem Expert*innen-Gremium. Den Rahmen für die Auswahl der zu prämierenden Ideen bildeten die vorher veröffentlichten, auf der re:publica 23 erarbeiteten Challenges, der erwartete Mehrwert für das Gemeinwohl oder der innovative Charakter der Idee.
Die Gewinner*innen wurden auf der sich am 2. Tag anschließenden Preisverleihung bekannt gegeben und ausgezeichnet. Sie erhalten nun jeweils eine finanzielle Unterstützung von bis zu 30.000 € sowie eine ideelle Unterstützung in Form eines Begleitprogramms mit Coaching und Beratung für die (Weiter)Entwicklung ihrer gemeinwohlorientierten KI-Ideen hin zu konkreten Anwendungen. Auf dem abschließenden Vernetzungsevent ließen die Teilnehmer*innen, Expert*innen und Organisator*innen die zweitägige Veranstaltung mit einem regen Austausch ausklingen.
„Ich habe mich mit spannenden Menschen ausgetauscht und viele Kontakte geknüpft. Die Atmosphäre ist toll und das Setting super zum Arbeiten.“
Joana Haase vom Projekt „Prisma3D Explain“
Bildrechte: J. Konrad Schmidt
AI Academy
Das Team von „AI Academy“ will einen Guide entwickeln, der dabei unterstützt, das passende KI-Tool in der Verwaltung auszuwählen. Er soll Bürger*innen dabei helfen, KI-Lösungen zu finden, die den Anforderungen des AI-Acts entsprechen.
AI.CAN – AI. Citizen Science Aqua Network
Bürger*innen, Wasser, KI: Das Projekt soll der Verbesserung der Gewässerökologie dienen. Mithilfe von Sensor-Boxen werden Wasserqualitätsdaten gesammelt und ausgewertet. Dafür vernetzt sich das Team mit Organisationen und Institutionen entlang der gesamten Oder.
Aufbau GPT als Hilfestellung bei der Planung von inklusiven Spielplätzen
Das Projekt zielt darauf ab, einen KI-basierten Ratgeber für die Planung barrierefreier Spielplätze zu entwickeln, damit Inklusion bereits bei der Planung mitgedacht wird. Dieser wird Expert*innenwissen mit KI-Analysen kombinieren, um Empfehlungen für barrierefreies Spielplatzdesign bereitzustellen.
Claim!
Mit „Claim“ können Nutzer*innen anonymisiert herausfinden, auf welche staatlichen Förderungen sie Anspruch haben und sich dazu beraten lassen. Das KI-Tool berechnet individuelle Ansprüche auf Basis eines einzigen Formulars und erleichtert damit den Zugang zu staatlichen Hilfen.
Der Into-the-job-Power-Coach (Itjo-Poc)
„Itjo-Poc“ ist ein digitaler Trainer, der fit für Bewerbungsgespräche und den Beruf macht. Er simuliert unangenehme Fragen im Bewerbungsgespräch und will so vor allem Menschen unterstützen, die aufgrund diskriminierender Einstellungen ihrer Gesprächspartner*innen in schwierige Gesprächssituationen geraten.
helpme.ai
Das Team von „helpme.ai“ entwickelt einen KI-gestützten Chatbot, der über eine App die Lücke beim Zugang zur Gesundheitsversorgung für sozial benachteiligte Gemeinschaften schließen soll. Er vereinfacht die Komplexität der Gesundheitssysteme und bietet personalisierte Hilfe.
KI Geisternetze Open Source
Das Team will den Meeresboden von losgerissenen Netzen befreien, die für Fische eine tödliche Gefahr sind. Es arbeitet an einem Interface, welches privatwirtschaftlichen Firmen und staatlichen Institutionen ermöglicht, ihre hydrografischen Daten hinsichtlich potenzieller Netzverdachtsstellen zu teilen, ohne Nutzungsrechte abtreten zu müssen.
Lokaler KI-Assistent für die Zivilbevölkerung (LoKI)
Das Projektteam entwickelt einen KI-Assistenten für Bürger*innen, um sieeinfach und schnell bei Fragen in Bezug auf Behördenprozesse oder bei anderen relevanten Themen für die Zivilgesellschaft mit einem digitalen Kommunikationssystem zu unterstützen.
Mutter Erde KI: Wir geben Mutter Erde eine Stimme!
Das Projekt „Mutter Erde KI“ will dabei helfen, die Erde als Ökosystem zu verstehen und zugleich KI „anfassbar“ zu machen, indem es der Erde eine Stimme gibt. Das Team arbeitet an einem KI-Telefon-Prototypen, der im öffentlichen Raum eingesetzt werden kann. Der Perspektivwechsel soll zum Nachdenken und zu Diskussionen anregen.
Prisma3D Explain
In nur fünf Minuten sollen Schüler*innen 3D-Kompetenzen für umweltrelevante Berufe entwickeln, indem sie 3D-animierte Erklärvideos dank KI-gestütztem MotionCapture erstellen lernen. Daran arbeitet das Team von "Prisma3D Explain".
Reimagine Spaces
Von guten Beispielen lernen: Das Team von „Reimagine Spaces“ findet durch Geodatenanalyse gelungene Beispiele für barrierefreie und nachhaltige Orte. Die KI-Anwendung vergleicht diese Lösungen mit dem Zustand des zu gestaltenden städtischen Raums und zeigt die besten Optionen auf.
RentenNavi
Besonders Menschen mit Sprachbarrieren haben Schwierigkeiten, den Überblick über die verschiedenen Anträge im Zuge der Rentenbeantragung zu behalten. Der KI-Assistent „Renten Navi“ soll dabei unterstützen, indem er in einfacher Sprache beim Ausfüllen der Unterlagen hilft.
SeagrassWatch: Küsten-KI für den Schutz von Seegraswiesen
Das Team entwickelt eine KI für den Schutz der für das Ökosystem wichtigen Seegraswiesen. Mittels Dropdown-Kameras und Tiefensonar werden Seegrasbestände dokumentiert und Potenzialflächen zur Wiederansiedlung in der Ostsee identifiziert.
StaatKlar: dein digitaler Assistent für die Beantragung von staatlicher Unterstützung
Das Team von „StaatKlar“ entwickelt einen digitalen Assistenten für die Beantragung von staatlicher Unterstützung. Mithilfe von Sprachmodellen werden komplexe Behördeninformationen vereinfacht, Wissenslücken überbrückt und bürokratische Hürden abgebaut.
Wasser für den hohen Fläming - KI-basierte Entscheidungshilfe für Maßnahmen zum Wasserrückhalt auf Landschaftsebene
Der hohe Fläming ist einer der trockensten Orte Deutschlands. Das Projektteam arbeitet an regionalen KI-basierten Entscheidungshilfen, die Maßnahmen zum Wasserrückhalt und zur Vermeidung von Waldbränden auf Wirkung und Kosten bewerten.
„Besonders hat uns die gute, offene Stimmung gefallen. Die Teams haben sich untereinander nicht kompetitiv verhalten, sondern sehr kooperativ. Alle haben den Austausch gesucht und sich gegenseitig geholfen.“
Alexandra Wörner vom Projekt „StaatKlar: dein digitaler Assistent für die Beantragung von staatlicher Unterstützung“
Bildrechte: J. Konrad Schmidt
Ziel ist es, die Gewinner*innen-Teams in den kommenden vier Monaten so zu unterstützen, dass sie ihre prämierten Ideen auf die nächste Stufe heben und einen funktionsfähigen Prototyp entwickeln können. Damit dies gelingt, erhalten die Projektteams ein vielfältiges, ideelles Unterstützungsangebot entlang des Innovationsprozesses.
Ein Teil des Begleitprogramms wird öffentlich und auch für die Community zugänglich sein: Im Rahmen unseres virtuellen Live Talk-Formats Civic Coding-Forum erhalten alle Interessierten Zugang zu wertvollem Wissen rund um das Thema Projektentwicklung. Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis, aber auch bereits erfolgreich agierende Projektteams beantworten hier Fragen zu relevanten Themen, um eine Projektidee in die erfolgreiche Umsetzung zu bringen. Das nächste Forum zum Thema „Zielgruppenschärfung – So haltet ihr eure Zielgruppe im Blick“ findet am 13. Februar 2024 statt. Hier findest du weitere Infos.
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